SV Cannstatt – SV Würzburg 05 9:10 (2:2, 2:3, 2:3, 3:2)
Die Wasserballer des SV Würzburg 05 schwimmen weiter auf der Erfolgswelle in der Wasserball-Bundesliga. Die Nullfünfer gewannen vor großer Kulisse im neuen Stuttgarter Neckarpark ein spannendes Spiel bei Aufsteiger SV Cannstatt letztlich verdient mit 10:9. Damit rangieren sie weiter auf dem vierten Platz der Tabelle.
Kapitän Benjamin Flammersberger zeigte sich zufrieden: „Wir wussten, dass wir hier heute bis zum Ende hart kämpfen müssen für die Punkte. Cannstatt kam mit einer Siegesserie und einer großen Heimkulisse im Rücken mit viel Selbstbewusstsein ins Spiel. Wir haben eine große Team-Leistung gezeigt und wichtige zwei Punkte auswärts erkämpft.“ Die Mannschaft von Trainer Raul de la Pena ging mit suboptimalen Vorzeichen in das Spiel. Mit Christian Saggau, Inaki Urkiaga und Luka Vuckovic musste er auf drei wichtige Spieler verzichten. Paul Volkwein und Mate Valo konnten angeschlagen nur bedingt eingesetzt werden. Cannstatt kam mit fünf Spielen ohne Niederlage und dem Momentum auf seiner Seite in das Duell.
Die Partie startete nach Plan für die Gäste. Schnell führten sie 0:2. Cannstatt sollte über gesamte Spieldauer nicht einmal in Führung liegen. Doch sie kamen in der Folge besser ins Spiel, konnten zum Viertelende zum 2:2 ausgleichen. Cannstatt agierte von Beginn an mit einer tiefen Zonenverteidigung, um die Würzburger Center nicht ins Spiel kommen zu lassen. Centerverteidiger Neil Arnett war dadurch im Rückraum auch offensiv mehr gefordert. Und lieferte. Mit einem sehenswerten Fernschuss erzielte er die 2:3 Führung. Am Ende hatte er drei Torerfolge auf dem Konto. Außerdem war die linke Angriffsseite gefordert. Folgerichtig baute Elijah Neesham durch einen Strafwurf und einen Konterangriff die Führung auf 3:5 aus. Cannstatt gelang kurz vor der Halbzeit noch der 4:5-Anschlusstreffer.
Flammersberger war dennoch zufrieden mit der ersten Halbzeit: „Wir sind gut reingekommen, haben im ersten Viertel dominant gespielt. Defensiv hatten wir im Normalangriff keine Probleme und offensiv konnten wir uns schnell an die doch unkonventielle Raumverteidigung von Cannstatt anpassen. Wir haben gut aus der zweiten Reihe geschossen, was immer wichtig gegen diese Verteidigung ist und waren aktiv auf den Flügeln. Der Plan ist aufgegangen“
Die Würzburger erwischten auch den besseren Start in die zweite Halbzeit. Sie konnten die Führung auf 4:7 ausbauen. Cannstatt kämpfte jedoch leidenschaftlich und ließ sich nicht abschütteln. So gelang den Gastgebern gegen Ende des dritten Viertels mit einem Doppelschlag wieder der Anschluss zum 7:8. Das Spiel war wieder offen. Neesham konnte zu Beginn des letzten Abschnitts eine Überzahlsituation zum 7:9 verwandeln und Paul Volkwein fünf Minuten vor Schluss das vermeintlich vorentscheidende 7:10 erzielen. Es war jedoch noch keine Vorentscheidung. Flammersberger versuchte im Anschluss Gründe zu finden: „Am Ende wurde es auch zu einer Kraftfrage. Cannstatt ist topfit. Wir hatten einige Ausfälle, eine kurze Rotation, zwei angeschlagene Spieler auf der Bank, alle Jungs musste viele Minuten spielen. Im letzten Viertel hatte Cannstatt sicher mehr Power im Tank. Am Ende wurde es unnötig knapp, weil wir mehrfach die Chance hatten den Sack zuzumachen und das verpasst haben.“
Die Gastgeber erzielten vier Minuten vor Schluss das 8:10. Beide Mannschaften hatten in der Folge mehrere Überzahlsituationen, blieben jedoch torlos. Der SVW05 hätte in dieser Phase mit einem Tor das Spiel endgültig entscheiden können, scheiterte aber mehrfach im Abschluss. Es kam wie es kommen musste, Cannstatt traf eine Minute vor Schluss zum umjubelten 9:10. Beide Teams sollten noch einen Angriff bekommen. Die Gäste spielten zwar viel Zeit von der Uhr, kamen aber zu keinem gefährlichen Torabschluss mehr. Am Ende zahlte sich die Taktik aus, denn auch Cannstatt kam nur noch zu einem aussichtslosen Abschluss vom rechten Flügel. Die Nullfünfer jubelten, die Gastgeber waren enttäuscht und die gut 350 Zuschauer sahen ein spannendes Wasserballspiel.
Trainer Raul de la Pena war unmittelbar danach stolz auf seine Mannschaft: „Wir haben dem Druck von Cannstatt Stand gehalten, ihre Serie gebrochen und ganz wichtige Punkte geholt. Das hat Spaß gemacht heute: Spannendes Wasserballspiel, viele Zuschauer und ein Auswärtssieg. So kann es in Düsseldorf weitergehen!“
Die Nullfünfer haben nun ein spielfreies Wochenende vor der Brust, ehe es am 18.02. zum Gastspiel in Düsseldorf kommt. Düsseldorf rangiert aktuell mit einem Spiel weniger auf Rang fünf hinter den Nullfünfern, womit das Spiel zum direkten Duell um den zwischenzeitlichen vierten Platz wird.
Tore für Würzburg:
Neesham (4), Arnett (3), Weber, Seifert, Volkwein