SV Würzburg 05 – Duisburger SV 98 6:7 (1:1, 0:4, 2:1, 3:1)
SV Würzburg 05 – Poseidon Hamburg 12:11 (4:3; 4:3; 3:3; 1:2)

Die Wasserballer des SV Würzburg 05 konnten zum Jahresabschluss einen Sieg beim Doppel-Heimspieltag in der Wasserball-Bundesliga holen. Während die Nullfünfer am Samstag Duisburg 98 knapp mit 6:7 unterlagen, konnten sie am Sonntag den SV Poseidon Hamburg mit 12:11 besiegen. Damit liegt der SVW05 zum Jahresende mit einer ausgeglichenen Bilanz von je fünf Siegen und Niederlagen auf Platz vier der Gruppe B der Bundesliga.

Am Samstag gastierte der Duisburger SV im Adami-Bad. Im Pokal verloren die Nullfünfer das erste Aufeinandertreffen der Saison, im Hinspiel der Liga hingegen konnten sie überraschend auswärts gewinnen. Dementsprechend hoffnungsvoll gingen die Nullfünfer betreut von Matthias Försch, in die Partie. Trainer Raul de la Pena weilte derweil auf einer Jugend-Meisterschaft. Försch musste auf die verletzten und erkrankten Mate Valo, Gabor Kiss und Daniel Vasilev verzichten. Auch Duisburg musste im Vorfeld einige Ausfälle verkraften.

Die Würzburger zeichneten sich von Beginn an durch eine extrem starke Defensivleistung aus. Torhüter und Kapitän Benjamin Flammersberger zeigte eine überragende Leistung, die Centerverteidiger Neil Arnett und Christian Saggau kontrollierten die Kreise der Center der Rheinländer scheinbar mühelos. Schnell offenbarten die Gastgeber jedoch ihre Schwäche an diesem Samstagnachmittag: Die Offensive und insbesondere die Chancenverwertung. Das erste Viertel endete noch ausgeglichen mit 1:1, im zweiten Viertel schienen die Würzburger völlig von der Rolle. Es folgte die einzige defensiv angreifbare Phase des Spiels. Duisburg erzielte vier Tore in Folge und ging mit einer 5:1 Führung in die Halbzeitpause. Die Gastgeber derweil zeigten offensiv gute Angriffe, schwammen Konterangriffe, erarbeiteten gute Gelegenheiten im Centerspiel, zwangen Duisburg zu Hinausstellungen, es fehlte einzig der erfolgreiche Torabschluss.

Mitte des dritten Spielviertels wähnte sich Duisburg beim 1:6 Zwischenstand bereits uneinholbar, die Zuschauer im Adami-Bad rieben sich erstaunt die Augen. Die heimische Sieben jedoch zeigte ihren Kampfgeist und gab nicht auf. Weber, Saggau und zu Beginn des Schlussabschnitts Neesham trafen dreimal in Folge. Hoffnung keimte wieder auf. Flammersberger hielt seine Mannschaft in dieser Phase im Spiel und parierte teilweise herausragend. Es folgte knapp vier Minuten vor Schluss eine Schlüsselszene: Der SVW05 bekam einen 5-Meter-Strafwurf zugesprochen, konnte nicht verwandeln und verpasste den 5:6 Anschluss. Die Szene stand exemplarisch für den offensiv unglücklichen Auftritt der Gastgeber. Elijah Neesham gelang kurz darauf dennoch der umjubelte Anschlusstreffer. Kurz darauf erzielte Moritz Schmidt in Überzahl wiederum die 5:7 Führung für Duisburg. Das Comeback kam zu spät. Am Ende stand eine unglückliche 6:7 Heimniederlage.

Trainer Matthias Försch analysierte das Spiel anschließend nüchtern: „Ein extrem unglückliches Spiel! Wir machen in der ersten Halbzeit nur ein einziges Tor trotz zahlreicher Torchancen. Am Ende waren wir zwölf mal in Überzahl und vergeben einen Strafwurf. Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht, haben viele Dinge richtig gemacht, besonders defensiv. Wenn du sieben Gegentore bekommst ist das mehr als okay. Offensiv war aber einfach der Wurm drin. Wenn wir unsere Chancen machen, teilweise bessere Entscheidungen treffen, gewinnen wir das Spiel sicher. Eine sehr ärgerliche und unnötige Niederlage.“

Am Sonntag empfingen die Nullfünfer Poseidon Hamburg. Gegen die Norddeutschen konnte Würzburg vor einigen Wochen auswärts souverän mit 16:8 gewinnen, Hamburg reiste punktlos als Tabellenletzter nach Unterfranken. Für den SV 05 sollte es eine Pflichtaufgabe sein, die Zielsetzung mehr als klar. Es war jedoch auch das elfte Pflichtspiel in neun Wochen. Die Belastung war den Nullfünfern anzusehen.

Die Gäste spielten von Beginn an befreit auf, sie traten nicht auf, als würden sie punktlos am Tabellenende stehen. Gleich im ersten Angriff gelang Lucas Schnetzler nach einem glücklichen Abpraller vom Tor die Führung. Die individuelle Überlegenheit der Nullfünfer war optisch schnell erkennbar, sie taten sich jedoch lange Zeit schwer, diese in Tore umzuwandeln. Erst kurz vor dem Ende des ersten Abschnitts erzielte Alexander Försch die erste Führung zum 3:2. Der SVW05 agierte unkonzentriert und es entwickelte sich überraschenderweise ein extrem knappes Duell.

„Auf dem Blatt Papier waren wir der haushohe Favorit. Wir wussten aber, dass es schwer werden würde. Hamburg hat nichts zu verlieren, wir mussten am Vorabend eine schmerzhafte Niederlage hinnehmen. Die Mannschaft ist mental und physisch nach der intensiven Saisonphase müde. Es war am Ende ein extrem wichtiger Heimsieg, aber die Leistung gibt uns viele Hausaufgaben für das neue Jahr mit“ so Matthias Försch.

Im zweiten Spielviertel wechselte die Führung mehrfach, erst kurz vor der Halbzeit konnte Würzburg mit dem 8:6 eine Zwei-Tore-Führung erzielen. Es folgte nach der Pause das 9:6, später sogar das 10:6. Es war eine Phase, in der die Nullfünfer dominierten und das Spiel hätten vorentscheiden können. Die beiden herausragenden Hamburger Sven Bach und Justus Gläser wehrten ich aber erfolgreich dagegen. Sie brachten ihre Mannschaft zurück ins Spiel. Anfang des vierten Viertels stand es nur noch 11:10. Der Druck lag bei den Nullfünfern. Das Spiel wurde auf beiden Seiten hektisch, beide Mannschaften vergaben Überzahlsituationen. Inaki Urkiaga schoss nach einer schönen Centeraktion das wichtige 12:10. Erneut war es Justus Gläser, der zurückschlug. 12:11, knapp drei Minuten vor Spielende. In den drei Minuten verteidigten beide Teams leidenschaftlich. Am Ende Stand ein knapper Heimsieg für den SV Würzburg 05.

Matthias Försch zeigte sich erleichtert: „Das wichtigste sind die zwei Punkte. Das war ein Pflichtsieg und den haben wir geholt! Das Spiel und die Leistung vergessen wir am besten zügig. Das war absolut unter unseren Möglichkeiten. Die Mannschaft ist so viel besser, als das was wir heute gezeigt haben. Die Jungs haben sich jetzt die Weihnachtspause verdient, sollen die Köpfe freibekommen und dann muss die Mannschaft an den Schwächen arbeiten. Wir müssen konstanter in unserer Leistung werden. Die Jungs haben unglaubliches Potential und können jeden Gegner schlagen! Aber dafür müssen wir uns steigern.“

Direkt nach Neujahr beginnen die Nullfünfer die Vorbereitung auf die zweite Saisonphase. Gleich am 14. Januar kommt es bereits zu einem Saisonhighlight, wenn der SV Weiden zum traditionsreichen Bayern-Derby im Wolfgang-Adami-Bad gastiert.

Tore für Würzburg gegen Duisburg:
Saggau, Weber, Neesham (je 2)

Tore für Würzbur gegen Hamburg:

A.Försch, Urkiaga (je 3), Vasilev, Hanft, Weber, Arnett, Volkwein, Saggau