SV Würzburg 05 – SSV Esslingen 7:9 (1:1/2:2/2:3/2:3)
Stand der Playoff-Serie 0:1
Die Bundesliga-Wasserballer des SV Würzburg 05 unterlagen im ersten Halbfinale der Gruppe B gegen den Favorit aus Esslingen. Im heimischen Wolfgang-Adami-Bad siegten die Schwaben nach einem stimmungsvollen Spiel mit 7:9. Damit fahren die Nullfünfer am kommenden Wochenende mit einem 0:1 Rückstand in der Best-Of-Three Serie zu Spiel 2 nach Esslingen.
Für alteingesessene Würzburger Wasserball-Fans ist das Spiel Würzburg gegen Esslingen ein echter Klassiker. In den vergangenen Jahren ist er jedoch immer seltener vorgekommen, zumal der SSVE sich in der A-Gruppe etabliert hate. Das letzte Aufeinandertreffen fand 2021 in der Relegaton um den Aufstieg in die A -Gruppe statt. Damals gewannen die Schwaben im Adami-Bad deutlich mit 5:19 und zuhause 14:6. In der laufenden Saison musste Esslingen nach einer enttäuschenden Hauptrunde den Gang in die B-Gruppe antreten und behauptete sich in der ersten Best-of-three-Serie gegen den Tabellenachten SV Weiden mit 2:0. Die Rollenverteilung war somit klar.
Doch zeigten die Würzburger Wasserballer Kampfgeist gegen den A-Gruppen-Absteiger und machten den Gästen das Leben schwer. Den Gästen fiel es lange schwer sich gegen die Abwehr der Hausherren durchzusetzen und Kapitän und Torwart Benjamin Flammersberger entschärfte die durchkommenden Abschlüsse. Auf der anderen Seite zeigte sich die A-Gruppen-Erfahrung der Gäste. „Wir haben uns heute vorne schwer getan, Esslingen hat früh und hoch gepresst. Davon haben wir uns zu Anfang ein wenig einschüchtern lassen“, resümiert Coach Raul de la Pena. Es dauerte bis 10 Sekunden vor Ende des ersten Abschnittes, ehe Elijah Neesham die Hausherren nach schönem Kombinationsspiel aus der
zweiten Reihe in Führung brachte. Die Schwaben zeigten sich allerdings wenig beeindruckt und konnten noch vor der Schlusssirene per Distanzschuss ausgleichen.
Der zweite Abschnitt zeigte sich, wie der erste, hart umkämpft und schwimmintensiv. Mattia Ruggeri, vollendete einen Konter zur ersten Führung der Gäste. Esslingen blieb seinem harten Pressing treu, doch schienen die Würzburger mehr und mehr ins Spiel zu finden. Neil Arnett glich in Überzahl zum 2:2 aus. Je ein Tor schossen beide Teams noch vor der Halbzeitsirene und so ging es mit 3:3 in die Pause.
Die zweite Halbzeit begann denkbar schlecht, Valentin Finkes, Kapitän der Gäste, und Mattia Ruggeri erzielten im Konter die 3:5 Führung für die Gäste. „Das waren ein, zwei Fehler zu viel. Das kann man gegen so einen Gegner nicht machen. Esslingen hat das eiskalt ausgenutzt,“ so Nullfünfer-Kapitän Benjamin Flammersberger. Das Spiel drohte zu kippen, die Gäste begannen ihre Stärken im Konter zu nutzen und erspielten sich gute Möglichkeiten. „Kompliment an die Würzburger, die haben nie aufgegeben und immer weiter gespielt“, beschreibt der Kapitän der Gäste, Valentin Finkes das Spiel. Und so sollte es auch kommen. Flammersberger hielt hinten die Abwehrreihen zusammen hielt die Hausherren mit
starken Paraden im Spiel. Vorne brachten Aktionen im Center die Würzburger wieder ins Spiel. Ein verwandelter Strafwurf von Luka Vuckovic und ein Tor von Robert Seifert im Center brachten den Ausgleich, alles wieder offen. Doch wie im ersten Abschnitt zeigten sich die Gäste kaltschnäuzig, mit vier Sekunden auf der Uhr erzielten sie die 5:6 Führung.
Für die Nullfünfer hieß es, noch einmal alle Kraftreserven zu mobilisieren um im letzten Abschnitt das Spiel zu drehen. Es ging verheißungsvoll los: Luka Vuckovic verwandelte einen Strafwurf und glich zum 6:6 aus. Das hohe Pressing der Gäste zollte ebenfalls seinen Tribut, die Esslinger gerieten immer mehr in Foulprobleme, doch nutzten die Würzburger die Überzahl nicht konsequent genug. Esslingen hingegen ging in Überzahl mit 6:7 in Führung. Doch Christian Saggau netzte auf schönes Zuspiel vom linken Flügel zum 7:7 aus. Noch sechs Minuten auf der Uhr. Die Sensationn lag in der Luft.
Doch die erfahrenen Gäste forcierten mit einem Centeranspiel einen 5 Meter Strafwurf gegen Würzburg. Finkes zeigte
sich abgekocht und verwandelte diesen. Noch vier Minuten auf der Uhr. Würzburg warf jetzt alles nach vorne, doch stand die Abwehr der Esslinger stabil und ließ keine guten Chancen mehr zu. Nach Ballverlust vorne machten die Gäste fünf Sekunden vor Schluss mit dem 7:9 endgültig den Sack zu.
„Da geht man mit gemischten Gefühlen aus dem Wasser“, fasst Flammersberger das Spiel zusammen: „Wir sind zufrieden mit der Leistung heute, alle haben gekämpft und ein gutes Spiel gegen einen sehr guten Gegner gemacht. Aber am Ende zählt nur ein Sieg und dafür haben wir sogar alles selbst in der Hand gehabt, jedoch unsere Chancen nicht genutzt. Trotzdem fahren wir nächste Woche mit Zuversicht nach Esslingen!“, so der Kapitän weiter.
Spiel 2 und eventuell 3 werden nächstes Wochenende in Esslingen ausgetragen. Danach steht beiden
Teams noch eine Best of 3 Serie, entweder um Platz 9 oder 11 in der Wasserball Bundesliga bevor.